Rhythmus und Struktur (mit Michèle M. Salmony Di Stefano), Maison 44, Basel
Di Stefano ist Mitglied der römischen Künstlergruppe „Gruppo Eventualista“; sein bildnerisches Schaffen basiert auf der eventualistischen Theorie und hält sich an deren Regeln. Es widmet sich ganz der Suche nach Spontaneität, d. h. nach dem unverfälschten Ausdruck der Persönlichkeit. Im Zentrum dieser Ausstellung steht die Serie SEGMENTI: Ausgangspunkt ist die Faszination für den Kupferstich, in dem durch verschiedene Abstände zwischen Linien Volumen entsteht. Auf der Suche nach der Möglichkeit, diese Faszination in die abstrakte Malerei zu übertragen, entwickelte er diese Serie – Linien, die nach Augenmass in vorbestimmter Grösse und in nach eventualistischen Regeln bestimmten Abständen (in diesem Falle mit Würfeln – Zufall also) auf die Grundfläche gemalt wurden. Durch die Ungenauigkeit im Augenmass ergaben sich „Fehler“ in der Struktur der Linien und ihrer Zwischenräume. Diese Fehler machen die Ästhetik der Bilder aus.
Sie irritieren das Auge in ähnlichem Masse wie die Bilder der Optical Art, nur sind die Irritationen nicht berechnet und somit immer wieder von neuem überraschend für die Betrachtenden.
Der Rhythmus, d. h. die Abstände zwischen Horizontalen und Vertikalen, ergibt eine bewegte und bewegende Partitur, die sich je nach Standort neu lesen lässt.